OZ: Ein bundesweit bekanntes Chorensemble

Artikel aus der "Odenwälder Zeitung" vom 08.05.2003

Wald-Michelbach. (kko) Der Männergesangverein Union 1873 Wald-Michelbach begeht in diesem Jahr sein 130-jähriges Bestehen. Nach dem großen Erfolg der "1. Wald-Michelbacher Chortage" anlässlich des 125-jährigen Bestehens im Jahre 1998 wird das diesjährige Jubiläum nun mit den "2. Wald-Michelbacher Chortagen" gefeiert.

Eröffnet werden die Aktivitäten am Samstag, 10. Mai, um 19.30 Uhr mit einem Männerchorkonzert im Schönmattenwager "Haus des Gastes", bei dem neben dem Chor der Union mit dem Männergesangverein Thalia 1904 Ebernhahn, der Sängervereinigung 1891 Bleidenstadt-Watzhahn und dem Männergesangverein Liederkranz 1905 Neudorf drei bundesweit bekannte Chöre das Programm gestalten. Heute stellen wir die Sängervereinigung 1891 Bleidenstadt-Watzhahn mit ihrem Chorleiter Hans Schlaud etwas näher vor.

Die Sängervereinigung ging aus dem 1891 gegründeten Männergesangverein Eintracht und dem Quartettverein "Club 23" hervor. Seit dem Zusammenschluss am 27. Februar 1934 erzielte der Chor beachtliche Erfolge.

Mit großem Idealismus und geschickter Vereinsführung gelang es in den Nachkriegsjahren, den Chor schnell wieder zur alten Leistungsstärke zurück zu führen. Dies zeigte sich vor allem bei verschiedenen Sängerwettstreiten. Etwa seit Mitte der 50er Jahre verband die Sängervereinigung Bleidenstadt eine herzliche Freundschaft mit der 1951 gegründeten "Sängerlust" Watzhahn aus einem vier Kilometer entfernten Nachbarort. Am 1. Oktober 1971, am Gründungstag der durch Gebietsreform entstandenen Stadt Taunusstein, zu der auch die Orte Bleidenstadt und Watzhahn gehören, kam es zum Zusammenschluss der beiden Vereine.

Durch die vorbildliche Chorleitung unter Hans Schlaud entwickelte sich der Chor zum erfolgreichsten und angesehensten im gesamten Rheingau-Taunus-Kreis und weit darüber hinaus. Unter dem Namen Sängervereinigung Bleidenstadt-Watzhahn 1891 e.V. feierte der aus annähernd 70 Aktiven bestehende Chor im Jahr 2001 sein 110-jähriges Jubiläum.

Diplom-Kapellmeister Hans Schlaud studierte Chor- und Orchesterdirigieren, Klavier, Gesang, Musikgeschichte und Komposition an den Musikhochschulen in Mainz, Frankfurt und Salzburg. 1969 legte er das Staatsexamen als Chor- und Kapellmeister ab, derzeit ist er der Leiter von sechs Chören und einer Musikschule.

An verschiedenen nationalen und internationalen Chorwettbewerben nahm er mit großem Erfolg teil. So errang er mit seinem Chor beim "Zoltan-Kodály-Wettbewerb" in Budapest und beim Smetana-Wettbewerb in Prag jeweils den ersten Preis und eine Goldmedaille. Außerdem ist Schlaud bei Chorwettbewerben im In- und Ausland regelmäßig als Wertungsrichter im Einsatz.

Neben seiner Tätigkeit als Chorleiter ist Schlaud bei Freunden der Chormusik auch als Komponist und Bearbeiter von Kompositionen für alle Chorgattungen bestens bekannt. Seine Werke wurden in verschiedenen Musikverlagen veröffentlicht. Einen sehr guten Ruf genießt er auch als Jury-Präsident und künstlerischer Leiter des Chorwettbewerbes "Orlando di Lasso" in Italien. In Würdigung seiner zahlreichen Verdienste wurde dem Diplom-Kapellmeister im November 2000 das Bundesverdienstkreuz am Band verliehen.

Beim Männerchorkonzert "Man(n) singt" wird die Sängervereinigung 1891 Bleidenstadt-Watzhahn Franz Schuberts "Abendfrieden", "Der Tod und das Mädchen" von Kurt Lißmann, "Antiphonarium profanum (V.)" von Franz Tischhauser, "Didn"t my lord deliver Daniel" im Satz von Hans Schlaud, "Soon ah will be done" im Satz von William L. Dawson sowie "Jerusalem" von Stephen Adams und Fritz Ihlau zu Gehör bringen.